Gelangweilt blickte Nami aus dem Fenster. Ein Seufzer entfloh ihrer Kehle. Geschlagene drei Stunden sass sie nun in der Kombüse der Sunny und bewachte ihren Käptain, der sich damit beschäftigte, ein Fussel zu beobachten.
"Gib das her!" Schnaufte Zorro wütend, während er Nami hinterher rannte.
"Nein!" Kurz drehte sie sich um und streckte ihm die Zunge heraus. Sie war einfach zu Neugierig.
Verschwitzt liess sie sich zu Boden fallen. Ihr Atem ging schnell und unregelmässig. Sie hatte wieder einmal wie wild trainiert. Und das alles nur wegen ihm.
Er hatte sie wieder einmal blamiert. Ihr gezeigt, wie schwach sie doch war.
Der Regen tropfte unaufhörlich auf seinen Kopf. Seine Kleidung war schon ganz durchnässt. Wäre es nicht noch zusätzlich so kalt, würde es ihn nicht so stören.
22.Juli
Die Kirche war nur spärlich gefüllt. Nur die engsten Verwandten und Freunde. In der vordersten Reihe sass eine junge Frau, in etwa 26 Jahre Jung, und weinte. Die Tränen flossen einfach, sie konnte sie nicht zurückhalten, wollte sie nicht zurückhalten.
Alles war weiss. So schien es ihm jedenfalls. Seine Augen öffnete er nur zu Schlitzen. Weiss. Alles war weiss. Ein grelles licht schien auf ihn herab. Nun öffnete er seine Augen ganz, bereute dies aber sofort. Ein Stich. Schon hatte er Kopfschmerzen.
Es war stockdunkel. Nur ein blasser Schimmer des Mondes war zu sehen. Ein leichter Nebel lag in der Luft. Diese Stille wurde nur durch das Getrappel von Pferdehufen durchbrochen.
Seit urzeiten erzählt man sich die Geschichte vom Gleichgewicht der Erde. Es soll, so sagt man, in Form eines Herzens in einem Menschen leben. Beschützt wird es von den vier Elementen.
Wasser...
Erde...
Feuer...
Luft...
Böse Mächte suchen verzweifelt nach diesem Herzen.
Heimlich schlich sie sich aus dem Zimmer. In ihrer Hand eine Tüte. Mit der anderen Hand versuchte sie, die Öffnung der Tüte zu verdecken. Es durfte niemand sehen, was darin war. So leise wie sie konnte begab sie sich zur Kombüse.
Gedanken....
Gedanken sind Worte, die man nicht ausspricht.
Gedanken sind manchmal die einzigen Worte, die man an einem Tag spricht.
Ich habe viele Gedanken.
Aber alle handeln nur von etwas.
Ihm!
Er ist jeden Tag gefangen in meinem Kopf.
Ob er es weiss?
Nein.